Solo-Trekking in Nepal: Hinweise und Vorschriften

Solo-Trekking in Nepal: Hinweise und Vorschriften

In Nepal allein unterwegs sein, die atemberaubende Landschaft und Natur auf sich wirken lassen und vielleicht sogar den Himalaya zumindest teilweise besteigen?

Das ist einfacher gesagt als getan, denn zunächst einmal ist Solo-Trekking in Nepal gar nicht mehr erlaubt. Es gibt aber bestimmte Klauseln und zudem auch Möglichkeiten, trotzdem zumindest mehr oder weniger fast alleine unterwegs zu sein.

Zur Reformierung des Solo-Trekkings in Nepal

Im März 2023 hatte das Nepal Tourism Board (NTB) bereits eine künftige Änderung angekündigt, die schließlich, trotz zahlreicher Proteste, zum 1. April Gültigkeit erlangte. Seither ist es Solo-Trekkern untersagt sich in dem Himalaya-Staat allein ohne Guide fortzubewegen. Wer das dennoch macht, muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Die Initiative des NTB ist nicht neu. Schon im Jahr 2012 war das NTB kurz davor diese Änderung in das Gesetz aufnehmen zu lassen, hat das Vorhaben damals aber kurz vorher doch verworfen. In den vergangenen Jahren kam das Thema immer wieder hoch, bis zum 1. April 2023 gelang es dem NTB aber nie die Änderung tatsächlich auch durchzusetzen – das hat sich nun geändert.

Laut dem NTB sollen durch das Solo-Trekking-Verbot allen voran Unfälle und Todesfälle vermieden werden. Durch das Verbot des Solo-Trekkings ist fortan auch kein Trekkingtourist mehr alleine unterwegs – und kann folglich im Ernstfall und bei widrigen Bedingungen schnelle Hilfe erlangen. Eben diese ist inmitten der Natur und den Bergen häufig schneller nötig als angenommen, weil es beispielsweise zu Naturkatastrophen oder gesundheitlichen Problemen kam. In der Vergangenheit haben sich unerfahrene Trekking-Touristen auch immer wieder in der Gegend verirrt und mussten dann über aufwändige Such- und Rettungsaktionen geborgen werden – oder bekamen nicht mehr rechtzeitig Hilfe. Professionelle Nepal Touren, mit mehreren Teilnehmern und entsprechend qualifiziertem Guide, schaffen dagegen Sicherheit.

Wer sich in Nepal fortan im Gebirge bewegen möchte, muss dafür einen lokalen Trekking-Guide engagieren. Kritiker bemängeln, dass es für diese keinerlei Qualitätsstandards oder Prüfungen gibt. Aus diesem Grund werfen kritische Stimmen dem NTB zudem vor, mit dem Solo-Trekking-Verbot vor allem geschäftliche Interessen der in der Gegend ansässigen Guides und Guide-Agenturen zu bedienen. Ausnahmeregelungen gibt es zudem ebenfalls: Die Lokalbehörde Khumbu adaptiert die neue Regelung laut einer öffentlichen Bekanntmachung nicht für die Everest-Region.

Solotrekking in Nepal
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Zusammen Erlebnisse sammeln und sich gegenseitig absichern: Mit Guides und Touren in Nepal

Touren mit einer Gruppe oder solche, die privat geführt werden, ermöglichen spannende Erlebnisse in Nepal. Vorteil dieser Touristen ist unter anderem, dass sie in ihrer Schwierigkeit an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden. Erfahrene Trekker werden damit ebenso fündig wie Menschen, die erstmals ein derartiges Erlebnis in Angriff nehmen möchten. Viele Anbieter kategorisieren ihre Touren zudem nach unterschiedlichen Kriterien, wie beispielsweise mit Hinblick auf die benötigte Technik, den zu erwartenden Komfort und das empfohlene Fitness-Level. Einsteiger sollten, wenig überraschend, auf geringe Anforderungen an die Trekking-Technik und Fitness, dafür eher auf Komfort achten. Ein Wellness-Urlaub ist eine Trekking-Tour in Nepal aber natürlich nie. Wer das in Erwägung zieht, sollte sich also schon mental und körperlich darauf vorbereiten.

Was ist bei der Einreise zu beachten?

Deutsche Staatsbürger müssen einen Reisepass vorlegen, der mindestens noch sechs Monate gültig ist. Außerdem ist ein Visum erforderlich, das sogar online beauftragt werden kann – aber natürlich zum Zeitpunkt der Einreise schon gültig vorliegen muss. Wer sein Visum verloren hat, bekommt seine letzte Chance am Flughafen in Tribhuvan. Da kann es aber zu teils (erheblichen) Verzögerungen kommen. Generell ist man bei einer solchen weiten Reise natürlich besser abgesichert, indem alle Unterlagen vorab schon vorhanden sind.

Verpflichtende Impfungen zur Einreise gibt es nicht, aber ein aktueller Impfstatus gegenüber verschiedenen Erkrankungen ist definitiv empfehlenswert. Generell werden bei einer Trekking-Reise in Nepal diese aktuellen Impfungen zwar nicht vorgeschrieben, aber empfohlen:

  • Hepatitis A und B
  • Typhus
  • japanische Enzephalitis
  • Tollwut

Des Weiteren sollten angehende Trekking-Abenteurer eine Reiseabbruch- und Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Anderenfalls kann es im medizinischen Ernstfall mit Bergung zu immensen Kosten kommen, die dann aus eigener Tasche zu zahlen wären.

Worauf ist vor Ort zu achten?

Wie bereits eingangs dargelegt, ist das Solo-Trekking in Nepal gesetzeswidrig. Davon ist also erst einmal pauschal abzusehen. Zudem sollten Reiselustige möglichst körperbedeckende Kleidung mitnehmen und alle freien Körperstellen fortlaufend, vor allem aber am Abend und in der Nacht, mit Insektenschutzmittel besprühen. Insekten können, sofern sie tatsächlich zustechen, eine ganze Reihe von Krankheitserregern übertragen.

Obgleich Nepal als sicher gilt, sollte man seinen wertvollen Schmuck und andere Wertsachen nach Möglichkeit zuhause lassen. Insbesondere in Touristen- und Trekker-Hotspots kommt es vermehrt zu Fällen von Taschendiebstahl. Generell sollte man alles zuhause lassen, das nur unnötig zum Eigengewicht beiträgt, aber keine praktische oder hilfreiche Funktion erfüllt.

Die spektakuläre Hängebrücke bei Monjo
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Zwar nicht Solo, aber mit Guide oder Gruppe: Unterwegs in Nepal

Solo-Trekking ist seit dem 1. April 2023 zwar nicht mehr erlaubt, dafür können Trekker aber mit privatem Guide oder kleiner Gruppe unterwegs sein. Neben den bereits erfolgten Hinweisen zum Gesundheitsschutz und zur Einreise, sollten Trekker sich vorab auch über die jeweiligen Ethnien und die Bevölkerungsgruppen im Trekking-Gebiet informieren, um diesen den gebührenden Respekt entgegenzubringen.