Neben den allgemeinen Reise- und Sicherheitshinweisen, gibt es ein paar „Dos and Don’ts“ auf kultureller Ebene, die Reisende auf ihrer Tour durch Nepal beachten sollten.
Angemessene Kleidung
In Nepal muss die Bekleidung nicht steif und formell sein, sondern kann ruhig bequem ausfallen. Wichtig ist vor allem, dass der Körper (gerade bei Frauen) weitgehend bedeckt ist. Zu kurze, knappe Kleidung wie Shorts, Tanktops oder Strandbekleidung, die die Schultern oder den Rücken nicht bedeckten, sind in Nepal nicht angemessen. Aber auch Männer sollten bei einem Tempelbesuch lange Hosen tragen.
Die richtige Begrüßung
Zur Begrüßung gibt man sich in Nepal normalerweise nicht die Hand, besonders Frauen nicht. Für gewöhnlich grüßt man seinen Gegenüber mit “Namaste” und einer Geste, die an eine Gebetshaltung erinnert, da dabei beide Handflächen zusammengelegt werden. Wenn eine nepalesische Frau zögert, Ihnen zur Begrüßung die Hand zu geben, sollten Sie dich keinesfalls beleidigt fühlen. Gute Freunde begrüßen sich mit einem leichten Wiegen des Kopfes, was gleichzeitig als Geste der Bejahung/Bestätigung gilt.
Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit
Sollten Sie als Paar nach Nepal reisen, vermeiden Sie bitte Öffentliche Gesten der Zuneigung zwischen Mann und Frau sind in Nepal nicht üblich und werden besonders von der älteren Generation missbilligend gesehen. Vermeiden Sie daher bitte derartige Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit.
Feilschen um Preise
Beim Kauf von typisch nepalesischen Souvenirs gelten in einigen wenigen Läden feste Preise. In anderen Geschäften und auf Basaren lohnt es sich jedoch durchaus um Preise zu feilschen.
Meist wird der Preis vom Händler zu Beginn viel zu hoch angesetzt. Das ist gewissermaßen Ihre Einladung zum Handeln. Nach kurzem Hin und Her, einigen Sie sich auf einen Preis, den der Händler Ihnen als „einmaligen, ungewöhnlichen Sonderrabatt“ verkaufen wird.
Typisch nepalesische Souvenirs: Handarbeiten wie Teppiche, Schnitzereien und Kunstgegenstände. Zudem auch Stickarbeiten, Lederwaren, Schmuck und Töpferwaren.
Der Handel, Besitz und Missbrauch von Drogen
Der Missbrauch und Handel von Drogen wird in Nepal strengstens verfolgt. Auch der Besitz von Drogen ist in Nepal ein ernsthaftes Vergehen und wird streng bestraft!
Umgang mit Bettlern
Almosen erzeugen noch mehr Bettler, lösen aber die zugrunde liegenden Probleme keineswegs! Aus diesen Gründen sollten Sie die Bettelei nicht noch mit Ihrer Großzügigkeit weiter fördern. Wenn Sie wirklich Gutes tun wollen, fragen Sie Ihren Tourenleiter/Guide danach und spenden Sie Geld an eine Schule, ein Waisenhaus oder eine andere Einrichtung, aber nicht an Straßenbettler (auch wenn diese noch so rührige Geschichten auftischen!)
Vorsicht vor Kundenwerbern
In größeren Städten sollten Sie sich vor Kundenwerbern in Acht nehmen. Diese bieten Ihnen an, Sie auf Ihrer Einkaufstour zu begleiten, beraten und günstige Preise für Sie auszuhandeln. Nur leider wird genau das Gegenteil der Fall sein, da Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit eher über den Tisch gezogen werden, als wenn Sie selbst um die Preise feilschen.
Achten Sie auf Ihre Wertsachen
Grundsätzlich sollten Sie auf Reisen durch Nepal immer ein Auge auf ihr Gepäck haben. Für Wertgegenstände wie Schmuck etc. sollten Sie den Safe im Hotel benutzen. Auch sollten Geld und Wertsachen nicht offen im Zimmer liegen gelassen werden. Verzichten Sie auf Ihrer Reise durch Nepal am besten darauf, offen teuren Schmuck zu tragen.
Tischsitten
Zu Tisch geht es in Nepal ganz anders zu als zu Hause. So kann es vorkommen, dass es in einem nepalesischen Haushalt weder Teller, Messer, Gabeln oder Löffel gibt. Zum Essen wird grundsätzlich die rechte Hand benutzt, für Gäste werden jedoch auch oft Gabeln oder Löffel bereitgestellt.
Dinge, die als „unrein“ gelten
Beim Betreten von Wohnhäusern müssen die Straßenschuhe ausgezogen werden, da diese als „unrein“ gelten. Zudem sollten Sie darauf achten, Ihre Fußsohlen niemandem zu zeigen.
Personen und Lebensmittel dürfen nicht mit der linken Hand berührt werden, da die linke Hand in Nepal als „unrein“ angesehen wird.
„Unrein“ ist auch alles, was mit einem benutzten Messer, Löffel, mit den Fingern, mit den Lippen oder etwas anderem, das mit Speichel in Berührung gekommen sein könnte, in Kontakt gekommen ist. Man spricht dann von „Jutho“. Ein Nepalese würde sich entwürdigt fühlen, sollten Sie ihm ein solch verunreinigtes Essen anbieten. Auch sollte ein Teller, auf dem solche Esswaren lagen, nicht wieder benutzt werden, ohne ihn vorher wieder abgewaschen zu haben.
Trinkgeld
Das Trinkgeld ist grundsätzlich nicht als Zahlungsaufforderung zu verstehen, sondern das Ganze auch als das zu behandeln, was es eigentlich ist – ein zusätzlicher Anreiz zu einer sehr guten Arbeit. Sollten Sie einmal nicht mit der Leistung zufrieden sein, dann sollten Sie auch kein Trinkgeld zahlen. Wenn Sie allerdings auf ein paar außerordentlich hilfsbereite und aufmerksame Menschen treffen, können Sie ihnen dieses auch per Trinkgeld danken.
Für Guides, Träger, Fahrer
Träger auf Trekkingtouren erhalten neben dem vereinbarten Tagessatz üblicherweise ein Trinkgeld von der gesamten Reisegruppe, welches sich abhängig von der Länge der Trekkingreise ergibt. Grundsätzlich ist die Höhe des Trinkgeldes natürlich maßgeblich von Ihrem Zufriedenheitsgrad abhängig.
In Restaurants
In Kathmandu oder Pokhara wird das Trinkgeld in Restaurants ähnlich wie in Deutschland aufgerundet, man ist aber dazu nicht verpflichtet. Seit 2009 ist es Dank der „Hotel und Restaurant Worker Association“ üblich, dass auf die Abrechnung 10% Service Charge berechnet werden. Reisende sollten im Vorfeld immer prüfen, ob die 10% Service Charge in der Karte bereits ausgeschrieben ist. In Kathmandu werden in manchen Restaurants bei der Abrechnung noch 13% MwSt. dazugerechnet.
Für Taxi- und Rikscha-Fahrer
Taxi- oder Rikscha-Fahrer in Nepal erwarten in der Regel kein Trinkgeld. Bei Fahrten mit dem Taxi empfiehlt sich das Taxometer laufen zu lassen und dabei immer im Vorfeld zu überprüfen, ob das Taxometer auch bei „0“ startet. Sollte das Taxometer außer Betrieb sein, sollte der Preis bereits im Vorfeld verhandelt werden.
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