Länder und ihre Kulturen lassen sich nicht nur vor Ort beim Reisen entdecken. Auch die kulinarischen Besonderheiten gewähren Einblicke und können die Vielfalt eines Reiseziels über Aromen und Geschmacksrichtungen vermitteln. Die nepalesische Küche ist von diversen Gewürzen geprägt, die zahlreiche Gerichte bereichern und auch hierzulande das Fernweh stillen. Nachfolgend finden Sie einige typische Gewürze und Tipps zur Verwendung. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise durch die fantastische Gewürzwelt Nepals und erleben Sie das Land mit allen Sinnen!
Chilis für gewollte Schärfe
Chilis spielen in der Küche Nepals eine wichtige Rolle. Die scharfen Schoten verleihen diversen Gerichten die nötige Würze. Teilweise werden sie in einem Mörser zu einem Gewürzbrei verarbeitet, häufig zusammen mit etwas Wasser, Zwiebeln und Knoblauch. Diejenigen, die nur eine leichte Schärfe mögen, entfernen vor dem Verarbeiten die hellen Samen und Samenscheidewände im Inneren der Chilischoten. Darin stecken die meisten Scharfstoffe.
Szechuanpfeffer – vielfältig verwendbar und erfrischend zitronig
Unter Gourmets ist Szechuanpfeffer längst eine Selbstverständlichkeit, weil er im Vergleich zum schwarzen Pfeffer deutlich milder ist und mit individuellen Aromen begeistert. Das Gewürz erinnert an frisch duftende Zitrone und Anis – der leicht prickelnde und scharfe Geschmack macht es besonders interessant. Eine hervorragende Zutat zum Würzen, nicht nur von Fleisch. Szechuanpfeffer wird auch als Chinesischer und Japanischer Pfeffer bezeichnet. Die mit Zitruspflanzen verwandte Pflanzenart – auch Gelbholz genannt – wächst hauptsächlich in der Himalayaregion und erzeugt das typische Gewürz der nepalesischen Küche.
Beim Kauf sollte allerdings darauf geachtet werden, dass es sich um ganze Szechuanpfeffer-Körner handelt, um das Maximum an Aroma zu erhalten. Auch die Nepalesen verarbeiten Gewürze erst kurz vor dem Kochen und verwenden sie entweder ganz, grob zerstoßen oder frisch gemahlen. Ein empfehlenswerter Artikel der VGL Verlagsgesellschaft erleichtert mit einem unabhängigen Produktvergleich die Kaufentscheidung. Unter den zehn besten Produkten stammen allein sieben aus Nepal. Darunter der vom genannten Verbraucherportal zum Bestseller erklärten Szechuanpfeffer von Saliamo.
Tipp: In Nepal wird Szechuanpfeffer beispielsweise für die Zubereitung von Momo genutzt. Diese nepalesischen Teigtaschen aus den einfachen Zutaten Mehl und Wasser werden gern mit Fleischfüllung verzehrt. Wie das Zubereiten gelingt und welches Zubehör Sie hierfür griffbereit haben sollten, können Sie in unserem Beitrag über die beiden traditionellen Gerichte Nepals – Momos und Dal Bhat – nachlesen. Um das feine zitronige Aroma zu schützen, sollten Sie Szechuanpfeffer erst kurz vor Garzeitende hinzufügen oder Mahlzeiten erst beim Servieren dekorativ damit bestreuen.
Koriander und Kreuzkümmel
Koriander regt die Verdauung an und sollte für aromatische Ergebnisse frisch oder in Form ganzer Körner (Korianderfrüchte) verarbeitet werden. Ein Mörser ist das ideale Hilfsmittel. Auch frische Korianderblätter dienen zum Würzen. Kreuzkümmel darf auf der Zutatenliste nicht fehlen, um feines Dal Bhat oder Currys zu kreieren. Bei Dal Bhat handelt es sich um ein Gericht der südasiatischen Küche, das vorwiegend in Nepal viel gekocht wird und dort als Nationalgericht gilt. Linsenbrei (dal) und Reis (bhat) werden im Alltag mit saisonalem Gemüse für ein sättigendes und gleichzeitig überaus gesundes Essen gemischt.
Tipp: Der Begriff „Tarka“ beschreibt eine Art des Würzens kurz vor dem Servieren mit angebratenen Gewürzen. Durch Mischen von Öl, Senfsamen, Zwiebeln und Kreuzkümmel lassen sich zum Beispiel Linsen gekonnt abrunden.
Ingwer und Kardamom

Die knollige Ingwerwurzel ist einer der Stars der nepalesischen Küche und kommt traditionell vorwiegend gehackt oder in Streifen geschnitten zum Einsatz. Aber auch gemahlen als Brei findet das Küchengewürz Verwendung. Die grünlichen Samen des Grünen Kardamom – in der Gruppe der Ingwergewächse zuhause – wird in Nepal wiederum vor der Hauptmahlzeit gekaut, um den Appetit anzuregen. Nach dem Würzen von Gerichten während des Kochens ist das Gewürz vor dem Verzehr aus den Zubereitungen zu entfernen.
Turmeric für Geschmack und Farbe
Um unter anderem Linsengerichten die typisch gelbe Nuance zu verleihen und aromatische Genüsse zu erzielen, wird ihnen Turmeric beigemischt – hierzulande besser bekannt als Kurkuma und ein weiteres Familienmitglied der Ingwergewächse. Beim Kochen ist zurückhaltendes Würzen ratsam, damit der Geschmack nicht zu scharf wird. Turmeric ist von einem pfeffrigen Geschmack geprägt. Es verfeinert beispielsweise Kohlrabi-Kartoffel-Currys (Gyanth Gobi) und Kichererbsen.