Weg zur Pung Gyen Gompa auf der Manaslu-Runde

DIAMIR-Expertin Sophie Streck berichtet – Oktober bis Dezember 2013

Wieder vereint im Kathmandu View Hotel

Seit Anfang Oktober sind Pema (Hotelmanagerin) und ich (DIAMIR Vertretung) wieder gemeinsam vor Ort und freuen uns auf Ihren Besuch!

Der Saisonstart gestaltete sich direkt außerordentlich vielfältig… der Straßenverkehr von Kathmandu war zwei Wochen fast lahm gelegt (Dashain, größtes Familienfestes des Landes), erste Wanderer kamen voller Erlebnisse zurück, andere zogen frisch in die Berge, eine schlecht Wetterfront aus Indien stellte unsere Trekker auf eine schwere Probe und zwang die Flieger zur Geduld… Und auch die besondere Mischung unseres Hotelpublikums mit Weltreisenden, Hochzeitsgästen, Erlebnisreisenden, Expeditionisten etc. regte zu außergewöhnlichen Gesprächen an.

Gespannt schauen wir auf die diesjährige Hochsaison und freuen uns auf altbekannte Gesichter und interessante neue Kontakte im Kathmandu View Hotel.

Pheri Bhetaula (bis Bald)
Pema und Sophie

Oktober 2013

Nepalesische Heimat?! Kaum aus dem Flugzeug steigend traf ich erste DIAMIR Gäste, worauf sich meine Ankunft bereits mit spannenden Reiseberichten und zahlreiche Fragen gestaltete. Schlag auf Schlag folgten die altbekannten Aufgaben… neue Ankünfte und Abreisen, Rund um Organisation, Gespräche mit den Reiseleitern, Abschieds- und Begrüßungsessen, Flugzeitverschiebungen, Auswertungen der Touren, konstruktive Kritik und stetige Optimierung unseres Reiseangebotes… und ohne das ich überhaupt drüber nachdenken konnte, hatte mich das Tagesgeschäft wieder vollkommen vereinnahmt, als ob ich das Land nie verlassen hätte.

Selbst die Megametropole Kathmandu gab mir das Gefühl nie fort gewesen zu sein. Das wilde Treiben auf den Straßen, das Hupen der Autos, die öffentlichen Schlachtszenen, die lebendige Religionsauslebung, die unterschiedlichsten Gesichter, der heftige Kontrast zwischen Tradition und Moderne! Eine nach wie vor pulsierende Stadt in jeglicher Hinsicht.

Doch EINS fehlte mir im stärker, um endlich wieder von Heimat sprechen zu dürfen – der Kontakt zum anderen Nepal! Aber was ist das andere Nepal?
In Kathmandu angekommen erlebe ich die ersten Eindrücke unserer Gäste stets mit. Teils verschüchtert und erschlagen, teils fasziniert und sprachlos, teils voller Abscheu gegenüber dem Großstadt Gewusel, teils voll pulsierender Neugier. Doch sobald die Stadtgrenzen verlassen werden, ist man sich einig… Kathmandu ist eine Welt für sich.

Doch genau diese Welt außerhalb der Stadtgrenzen musste ich sehen, um Nepal wieder spüren zu können. Nach 10 Tagen ergab sich plötzlich die ersehnte Arbeitslücke. Trotz Regen und ohne genauen Plan, doch voller kindlicher Neugier und Erwartung verließ auch ich die Stadtgrenzen. An einer großen Straßenkreuzung war Buswechsel angesagt. Ich wollte nach Daman, einen der wichtigsten Himalaya-Aussichtspunkte des Kathmandu-Tals. Zunächst zu Fuß kamen mir prächtig geschmückte Damen entgegen, die das Ende von Dashain, dem wichtigsten Familienfest der Nepalesen, feierten. Zunächst noch ganz entzückt von der Farbenpracht, musste ich schon bald feststellen, dass jegliches Verkehrsmittel dementsprechend auch gefüllt war. So bleib mir keine andere Wahl, als mich auf ein Busdach zu quetschen. Mit ächzenden Reifen und fast schon im Schritttempo quälte sich der Bus die kurvigen Gebirgsstraßen nach oben. Und auch wenn die fünf Stunden sich alles andere als bequem und trocken gestalteten, war es genau das, was mich zufrieden stellte… beste Aussicht auf einfachste Dörfer, saftig grüne Terrassenfelder, Nepalis in ihrer besten Sonntagskleidung, neugierige Blicke, etc. Auch mein weitere Kurzaufenthalt war von zahlreichen intensiven Momenten geprägt, die dieses Land zu etwas ganz Besonderem machen. Abends gemeinsam am Feuer sitzen und sich Geschichten erzählen, durch kleine Dörfer wandern und am alltäglichen Leben teilnehmen, Nebelverhangene Wälder und grüne Berglandschaften genießen, versteckte Tempelanlagen besuchen, schmackhaftes Dhal Bhat essen…

Wahre Realität, der unverschleierte Überlebenskampf im heftigen Kontrast zur ländlichen Romantik! Ja, genau diese Kontrastwelt macht Nepal aus!

Ich bin wieder da… im nepalesischen Zuhause angekommen!

Verborgener Scharm – Streifzug durch Kathmandu

Kathmandu hat es nicht einfach. Wird es doch aufgrund von Müll, Schmutz, Verkehr, Lärm, Armut und Smog von den meisten Besuchern schnell abgestempelt und meist nach erstem Schock fluchtartig verlassen. Noch schlimmer wirkt die Großstadtproblematik auf diejenigen Rückkehrer, die zuvor mehrere Wochen durch die Ruhe der Berge spazierten.

Doch ist Kathmandu wirklich so schrecklich wie sein Ruf? Nein, definitiv nicht! Für mich zu mindestens nicht. Bereits seit drei Jahren verbringe ich hier mehr Zeit als an vielen anderen Orten dieser Welt und selbstverständlich musste auch ich anfangs mit Abneigung kämpfen. Doch umso mehr ich mich mit dieser Stadt auseinandersetzte, umso mehr fasziniert sie mich!

Für mich ist Kathmandu eine ganz eigene Welt, eine Welt die man mit sonst nichts vergleichen kann, eine wahrhafte Oase der Andersartigkeit in unserer globalisierten Welt. Ein Ort mit allen Ecken und Kanten die man sich nur vorstellen kann, Lebensraum für Vergangenheit und Moderne, Schmelzziegel der Kulturen, Umschlagplatz von Religion, Handel und Alltag. Keine Gasse gleicht der anderen, kein Haus dem anderen, kein Gesicht dem Nächsten. Und diese Stadt soll man hassen? Nein, das kann ich nicht.

Deshalb einfach Nasen und Ohren zu und Augen auf… eine Fotosafari durch die Gassen dieser ganz außergewöhnlichen Metropole!